16. Jun. - 30. Jun.
2015
SiDaIm Land der Gegensätze
Australien
* MELBOURNE *
MELBOURNE (Victoria)
Vom hitzig, feuchten (ewigen) Sommer in Singapur, in den kalten, windigen Winter in Melbourne sind wir geflogen. Als wir das Flughafengebäude in Melbourne verlassen, ziehen wir vorsichtshalber schon mal das Jäggli an! Ja, wir treffen nicht gerade das Klischee von Australien mit Sommer, Sonne, Shorts und Flip Flops an. Was uns erwartet, ist - vorerst - alles andere als das. Aber wir haben es ja gewusst und uns darauf eingestellt. Bis wir uns aber wirklich wieder an die kühlen resp. z. T. sogar kalten Temperaturen gewöhnen, vergehen schon ein paar Tage. In Melbourne kann es im Winter schon mal recht kalt werden, vor allem dann, wenn der Wind von der Antarktis her bläst! Und das ist dann für solche Warmduscher wie wir in den letzten 5 Monaten geworden sind :-) – wo Temperaturen zwischen 30 und 40 Grad an der Tagesordnung waren – eine bitterkalte Neuorientierung.
In St. Kilda beziehen wir unser, für 2 Wochen gemietetes, Appartement, 5-10min vom Beach entfernt. Die Wohnung ist super gelegen und ideal. Mit dem Tram oder dem Fahrrad in ca. 20min im CBD (Central Business District) von Melbourne, die Beachpromenade sehr nahe, Kaffees, Bars und Pubs um die Hausecke und Sportmöglichkeiten quasi vor der Haustür. „What else?“, sind wir versucht zu sagen. Eine Espresso-Maschine haben wir jedoch leider nicht! :-) Zuerst wird mal die Klimaanlage eingeschaltet. Aber, dass wir uns richtig verstehen, „the other way round“!!! Heizen ist angesagt. Isoliert sind die Häuser und Wohnungen hier sehr schlecht, weshalb wir unsere Aufenthaltsorte in der Wohnung klimatechnisch überlegt auswählen. Die Klimaanlage wird dann auch gleich zeitlich so programmiert, dass der morgendliche Gang zur Toilette und das anschliessende Zmorge angenehm gewärmt von statten gehen können. Wir geniessen die Zeit in „unserer“ Wohnung sehr. Wir fühlen uns fast wie zuhause. Wieder mal selber kochen – die Liste der Menüs haben wir schon Wochen zuvor zusammengestellt :-) – ein eigenes Bad/WC, die Kleider können wieder mal so richtig aus den Backpacks ausgepackt und versorgt werden und ein Sofa zum Relaxen und ein TV zum Verweilen sind auch vorhanden. Joggen im Albert Park hinter dem Haus oder Schwimmen im Msac (Melbourne Sport and Aquatic Centre) wird natürlich auch wieder regelmässiger als auch schon praktiziert. Die ersten paar Tage unternehmen wir sonst nichts Grosses, wir geniessen einfach nur „unser“ Heim.
Als uns der Entdeckungsdrang wieder übermannt/-fraut, machen wir Melbourne unsicher. Am nahe gelegenen Pier am St. Kilda Beach gehen wir spazieren, schauen den putzigen Pinguinen zu und geniessen die wunderbaren Sonnenuntergänge mit Daunenjacke, Handschuhen und Kappe! Klingt komisch, is aber so! :-) Melbourne City Sightseeing fehlt selbstverständlich auch nicht. Shrine of Remembrance (Kriegsmonument), Flinders Street Station, Federation Square, Melbourne Street Art, Parliament House, Princess Theatre, Yarra River Walk, Melbournes Arkaden, die vielen Theater, Konzerthallen und Sportarenen (Nb: Cricket, Football – genannt Foodie – Rugby, Soccer, Schwimmen, für alles gibt es ein eigenes Stadion), wovon die Rod Laver Tennis Arena natürlich die weltweit Bekannteste ist. Einen Abstecher führt uns in die Dandenongs. Ein Stück australischer Regenwald, welcher wir beschreiten. Auf dem Rückweg besuchen wir auch noch die fabelhaft mystischen Skulpturen im schönen, ruhigen William Ricketts Sanctuary. Natur und Kunst verschmilzt da komplett. Die Skulpturen reflektieren die Philosophie von Rickett, dass alle Menschen als Wächter der natürlichen Umwelt handeln sollten, in gleicher Weise wie die Aborigines, die Ureinwohner Australiens.
Auch treffen wir Dani's Kollege aus gemeinsamen Siemens Zeiten, welcher heute hier in Melbourne lebt und arbeitet. Mit ihm und seiner Freundin zusammen verabreden wir uns am Queen Victoria Markt. Wir haben uns viel zu erzählen. Des Weiteren unternehmen wir mit ihnen an den Wochenenden schöne, interessante Ausflüge. Sie besitzen ein Auto und wir dürfen von dieser mobilen Gelegenheit mit Gebrauch machen. Echt cool! Danke hier nochmals euch zwei! Zusammen fuhren wir ein Stück der bekannten „Great Ocean Road“ entlang, welche wir im September zusammen mit den Eltern Imgrüth ganz befahren werden. Wir sehen den Surfern am Bells Beach in Torquay im a…kalten Wasser („härti Sieche“, die Aussie’s) beim Wellenreiten zu und gehen auf die Suche nach den Kualas (und werden auch fündig!). Ein Highlight ist sicherlich der gemeinsame Besuch des Wilsons Promontory NP, wo wir tatsächlich eine Vielzahl von den niedlichen Wombats bestaunen können. Einer ist sogar so nett und lächelt für uns resp. mit uns für „das Selfie des Jahres“ in die Kamera! Und das in freier Natur, wohlverstanden! Unglaublich!!! Das ist echt ein Hot Spot für Tierbeobachtung. Die Emus und Kängurus, welche durchaus auch mehrmals gesichtet werden, werden da schon fast zum Nebenschauplatz degradiert.
Nach all dem heisst es schon bald wieder einpacken und wir verlassen „unser“ kleines Zuhause. Für die Reise durch Australien haben wir uns nach dem Durchsuchen des Internets, Sichtung von Kaufangeboten und Mietpreisenvon Campern und 4WD’s, Diskussionen, dem Abwägen von Vor- und Nachteilen und der Rechnung der Gesamtkosten schlussendlich für die Miete eines Camper‘s bei Jucy entschieden. Für die lange Reise durch Australien denken wir, ist dies für uns die beste und angenehmste Variante. Falls wir dann doch mal „voll“ ins Outback wollen, wo dann ein 2WD nicht mehr hinkommt, werden wir vor Ort ein 4WD mieten oder uns einer Tour anschliessen. Also beziehen wir unsere Wohnung auf 4 Rädern. Nach den Formalitäten und des Check’s des Campa‘s ziehen wir (schon da mit einem komischen Gefühl) los. Als wir bei unserem Appartement unsere Rucksäcke einladen, wollen wir auch gleich die Soundanlage testen und merken bereits, dass die unabhängige Batterie für den Innenraum (Licht, Sound, Kühlschrank, Wasserpumpe) nicht funktioniert. Zum Glück sind wir quasi nur um die Ecke und noch in Melbourne. Also zurück zu Jucy! Unser ungutes Gefühl hat Recht behalten und bei Jucy entschuldigen sie sich für die defekte Batterie. Diese wird ausgewechselt und unser Jucy Campa noch richtig gewaschen und geputzt. So wie es der Anschein macht, wurde der Campa nach der letzten Rückgabe kaum gecheckt!!! Nach dieser Zusatzschleife und dem Grosseinkauf für die kommenden Tage, ziehen wir dann – immer noch mit einem mulmigen Gefühl – in Richtung Grampians NP, unserem ersten Nachtlager. Fortsetzung folgt … (Juli Ausgabe)