1. Aug. - 31. Aug.

2015

 

SiDaIm Land der Gegensätze

 

Australien

 

* LAKE ARGYLE *

* KIMBERLEYS *

* DERBY *

 * BROOME *

* KARIJINI NP / TOM PRICE *

* NINGALOO REEF *

* EXMOUTH *

* CAPE RANGE NP *

* CORAL BAY *

* SHARK BAY / MONKEY MIA *

* KALBARRI NP *

* NAMBUNG NP / PINNACLES *

* PERTH / FREMANTLE *


ON THE ROAD AGAIN

Wir sind nun schon über einen Monat unterwegs und haben bis dato über 7’000km auf dem Zeiger!!! :-0 Unglaublich diese Weiten. Mit dem Monatswechsel (Juli – August) haben wir sogleich auch den Staat gewechselt. Vom Nothern Territory sind wir nach Western Australia gefahren. Damit änderte sich auch die Zeitzone. „Good morning, the time now is 09:40!“, begrüsste uns die nette Dame am Check Point! D.h. unsere Uhr 1 ½ h retour stellen. Damit sind es wieder 6h Zeitverschiebung zur Schweiz. Auf der einen Seite finden wir das toll, da am Morgen die Sonne nun wieder früher aufgeht, auf der anderen Seite sind wir aber ein bisschen traurig, da die Sonne nun am Abend bereits wieder um halb sechs untergeht!! Jä no, alles halb so wild! Auch der Campa-Lag (Jet-Lag im Camper) haben wir gut verarbeitet. :-) Und ja, ihr habt richtig gelesen, Check-Point zwischen Northern Territory und Western Australia!!! Hier dürfen wir unsere Camping-Küche öffnen und den Inhalt auf Früchte, Gemüse und Honig überprüfen lassen. Solche Sachen dürfen nicht eingeführt werden. Klingt komisch, is aber so! Wir verstehen das auch nicht ganz, da z.B. die massigen „road-trains“ solche Frischwaren im ganzen Land über die Staatsgrenzen hinaus herumchauffieren und die Verkaufsläden mit Früchten und Gemüse beliefern. Vor allem geht es den Aussie‘s aber darum, dass keine Schädlinge mit diesen Artikeln eingeführt werden. Die letzte Zwiebel fliegt damit kurz vor dem Check-Point aus dem Fenster unseres Campers. ;-) Und „canetoads“ haben wir hoffentlich auch nicht am Campa kleben?! Nb: Cane toad = Aga-Kröte – ist scheinbar eine riesen Plage hier. Sie vermehren sich rasant und bedrohen andere Tierarten, durch das Ausstossen ihres giftigen Sekrets. -> Die Kröte ist Nahrung z.B. für Warane und Schlangen.

LAKE ARGYLE (Western Australia)

Kurz nach der „Grenze“ biegen wir vom Victoria Highway ab in Richtung Lake Argyle. Hier beziehen wir einen absolut tollen „unpowered“ Stellplatz. Vielleicht ist es unser kurzer Schwatz mit den Bowser-Boys, welche für die Zuweisung der Camping-Plätze verantwortlich sind, und die Tatsache, dass wir uns als Schweizer zu erkennen geben - was diesen Boys anscheinend gefällt - dass wir so eine Hammer-Aussicht bekommen. Aber wahrscheinlich ist es auch wieder mal nur die Tatsache, dass die Boys gefallen an Dani’s reizender Frau Sybille finden. Hier machen wir es uns jedenfalls gemütlich, geniessen die Sonne, das nichts tun und die Nachbarschaft von Markus aus dem Urnerland. Als uns dann plötzlich auffällt, dass unser Kühlschrank „den Geist“ aufgegeben hat, sind wir gezwungen auf einen „powered“ Platz zu wechseln, damit die Glace nicht davon läuft. :-) Vor allem ist es aber des Fleisches wegen. Wenn die Zusatzbatterie, welche für den „Pfuus“ des Innenraumes zuständig ist, auf Tiefstand läuft, wird der Kühlschrank nicht mehr versorgt. In den letzten Tagen haben wir halt doch einige Male hintereinander ohne Strom (und über die Batterie) gecampt. Doch der Platzwechsel war halb so schlimm. Die tolle Aussicht hatten wir nicht mehr, dafür werden wir von einem anderen Schweizer Paar zum Apéro eingeladen. Markus aus Uri gesellt sich auch gleich dazu. Somit feiern wir Schweizer zu fünft den Nationalfeiertag gesellig zusammen. Neben den tollen Bekanntschaften und der wunderbaren Idylle, geniessen wir auch die hammermässige Aussicht über den (Stau-) See vom „Infinity-Pool“ aus. Die Bilder sagen hier mehr als tausend Worte!!!

KUNUNURRA - MABLE DOWNS (Western Australia)

Über Kununurra, wo wir unsere Camping-Küche wieder mit Fressalien, inkl. Frischprodukten, auffüllen, geht es weiter Richtung Westen. Doch bevor wir dem Great Northern Highway entlang fahren, machen wir einen kurzen Abstecher zum bekannten El Questro Wilderness Park. Bis zur Emma-Gorge geht es ganz gut mit unserem Jucy. Und die Tatsache, dass wir doch noch ein bisschen „Gibb River Road Feeling“ mitnehmen, macht das Ganze noch besser. Ja, die „Gibb River Road“ wäre eine tolle Erfahrung gewesen. Aber auch hier müssen wir wieder mal auf die Zähne beissen und von weiteren Abenteuer auf ungeteerten „off-road“ Strassen absehen. Die Abkühlung nach einem kurzen Fussmarsch durch die Schlucht tut an diesem heissen Tag wirklich gut und die Emma-Gorge resp. das kalte Wasserloch ist doch einer der schönsten, welche wir gesehen haben. Beim Bungle Bungles Caravan Park, weiter südlich, schlagen wir danach unser Nachtlager auf und informieren uns für die 4WD-Tour zum Purnululu Nationalpark. Dieses teure Unterfangen wollten wir uns leisten, da die Bungle Bungles doch einmalig sein sollen und deshalb auch auf der UNESCO Liste stehen! Doch heute scheint nicht unser Glückstag zu sein. Die Tour für den Folgetag ist komplett ausgebucht und danach muss offenbar das Auto in den Service. Leider ist nichts mehr zu machen, was uns natürlich ansch…! Aber offenbar ist es das Schicksal, dass es so will und wir sparen dafür eine Menge Geld. Die 4WD-Tagestouren sind hier unglaublich teuer und ein Stopp des stetigen Aufwärtstrends in den Preisen ist nicht absehbar. Damit haben wir – mit der „Gibb River Road“ und den „Bungle Bungles“ – einen Grund, wieder mal nach Australien zurückzukommen und dann NUR das Outback der Kimberleys mit einem 4WD Jeep zu erkunden. Who knows?!

HALLS CREEK - FITZROY RIVER (Western Australia)

Auf dem Weg zu unserem nächsten längeren Halt, besuchen wir die „China Wall“ bei Halls Creek. Eine natürliche Granitformation mit Quarzadern, welche auf den ersten Blick wirklich so aussieht wie „die grosse Mauer“. Doch können wir aus eigener Erfahrung bezeugen, dass die richtige chinesische Mauer doch noch um einiges grösser ist. Aber wiederum ist das Farbenspiel wunderschön. Nach einem kurzen Schwatz mit einem pensionierten Paar – sogenannte Grey Nomads - welche vom Besuch der wunderschönen Stadt Luzern schwärmen, zieht es uns weiter nach Fitzroy River. Nb.: Graue Nomaden nennt man hier vor allem die Ü65, welche dem kalten südlichen Winter mit ihren Wohnwagen nach Norden entfliehen. Und von denen gibt es wirklich sehr, sehr viele! Bei Fitzroy River gönnen wir uns eine Bootstour durch die Geikie-Gorge. Die „freshies“ (Süsswasser-Krokodile) posieren hier wunderschön als Fotosujet und die Schlucht lässt uns wiederum staunen.

DERBY (Western Australia)

In Derby angekommen war es wirklich ein „derby“ eine 3-4 Tages-Tour für die West-Kimberleys resp. "Gibb River Road" zu finden. Alles haben wir versucht, um doch noch einen Eindruck (oder mehr) von diesem vielberichteten Outback Abenteuer zu erhaschen. Aber leider Nein! Es gibt nur massgeschneiderte Touren, welche Wochen oder Monate zuvor hätten gebucht werden müssen. Damit ist das Thema ein für alle Mal ad acta gelegt und wir denken an einen mögliche Zukunft ausgerüstet mit 4WD und Dach-Zelt!

 

Dennoch absolvieren eine spannende und interessante Tagestour auf dem Tourist-Loop der "Gibb River Road". Zusammen mit einem Aborigines als Guide besuchen wir die bekannten Highlights Windjana Gorge und Tunnel Creek. Begrüsst in das Land der Eingeborenen werden wir mit einer Feuer-Rauch Zeremonie. Interessante Infos, aber auch traurige Tatsachen, über die Geschichte der Siedler, die Sklaverei der indigenen Völker und das spätere Zusammenleben, bekommen wir zu hören. Sogar einen Aborigines Song im Tunnel-Creek von Jimmy (unser Guide), mit dem einzigartigen Hall-Effekt der Höhle, dürfen wir geniessen. Durch die Höhle waten wir durch das Wasser des Creeks, wo übrigens auch Krokodile wohnen. Aber die „freshies“ sind harmlose, faule Genossen, wenn man sie in Ruhe lässt, haben wir gelernt. Nicht so wie ihre artverwandten, aggressiven „salties“. Das Highlight bekommen wir dann zum Dessert. Unser Wunsch wird erhört. Wir sehen endlich eine lebende, wilde, angenehm grosse Olive-Python. Unter einem Stein eingeschlängelt verdaut sie wohl ihren Lunch. Ein einmaliges Erlebnis!

 

Ein „normaler“ Tourist bleibt wohl eher nicht so lange in diesem Nest, genannt Derby, wie wir. Doch der Grund für unseren längeren Aufenthalt hier ist das Rodeo am Wochenende, das wir besuchen wollen. Typisch Outback-Australien denken wir. Das müssen wir sehen! Die Zeit überbrücken wir mit einem Besuch der hiesigen Aborigines-Kunstgallerie. Die Kunst gefällt uns und ist vom Stil her wieder ganz anders als diejenigen von der Uluru- oder Kakadu-Gegend. Beeindruckend ist auch ihr Glaube an Wandjana, die Gottheit, welche alles erschuf und die indigenen Völker beschützt. Und der längere Aufenthalt in Derby hat sich mit den Show-Einlagen wie Barrel race, Campdrafting, Calf roping, Bull-riding, Buck Jumping, etc. sowieso gelohnt. Ein richtig tolles Cowboy-, Cowgirl-Abenteuer. Jiiihaa!!! Als Abschluss unseres Aufenthaltes nehmen wir noch den Sonnenuntergang mit. Eigentlich nichts mehr, als einen weiteren Sonnenuntergang, von welchen wir Glücklichen schon einige sehen durften. Doch das Spezielle an Derby ist, dass hier die Ebbe und Flut einen Höhenunterschied von bis zu 11m ausmacht. Physikalisch gesehen darf man das schon auch als Highlight bezeichnen, wenn man dieses Phänomen beobachten kann. Die Wassermassen des Meeres ziehen von aussen her wie ein Fluss in Richtung Küste und füllen die zuvor trockenen Landflächen mit Wasser.

BROOME (Western Australia)

Eine kurze Fahrt – für australische Verhältnisse – von ca. 250km bringt uns nach Broome. Nun wollen wir uns mal ein eigenes Bild von dieser viel gelobten Stadt machen. Für die Aussie’s ist es ein Fleck wo man „gäbig“ länger als eine Woche bleibt. Aber überteuert sei hier alles, haben wir „zu Ohren bekommen“. Wie war! Angekommen beim Caravan Park am Cable Beach wird uns klar, dass hier alles teurer sein muss. Der Platz alleine ist schon oberes Niveau, aber dann noch für den Strom extra zahlen, das gab es bis dato noch nicht. Und wir haben auf unserer Reise schon wesentlich bessere, sauberere und gemütlichere Campings angesteuert! Nichts desto trotz schauen wir uns diese Stadt an, welche an Sonntagen offenbar ausgestorben ist. Klitzekleines Chinatown gibt es hier und das offenbar älteste Kino. Aber am Montag darauf füllt sich das Zentrum schön mit Touristen und Lokalen, was der Stadt dann doch noch ein gewisses Flair verleiht. Irgendwie ist da ein Unterschied zur Schweiz. Das erlebten wir auch schon in anderen Städten. Hier ist unter der Woche im Zentrum „der Bär los“ und an Sonntagen „totenstille“. In Luzern wäre doch an einem sonnigen Sonntag die Stadt proppenvoll mit Leuten?! Aber eigentlich ganz ok, dieser Ort. Vor allem die Kulisse der kontrastreichen roten Felsen und das azurblaue Wasser am Gantheaume Point. Hier gehen wir auf die Suche nach den 130 Millionen Jahre alten Dinosaurierspuren. Aber die Originalen bekommen wir nicht zu Gesicht, da hierfür eine Ebbe von weniger als -1.5m notwendig wäre. Dafür gibt es eine originalgetreue Nachbildung. Rein schon die Tatsache, dass es das gibt, ist erstaunlich!! Den Rest unseres Aufenthaltes verbrachten wir am Cable Beach, welcher den Namen vom im Meer verlegten Telefonkabel zwischen Broome und Java bekam. Sönnele war angesagt! Und natürlich baden im Meer. Würfelquallen sind uns zum Glück keine begegnet (es ist sicher, sagte man uns!) und die Krokis, welche von Zeit zu Zeit auch hier gesehen werden, haben sich vor dem starken Wind und den Wellen verkrochen. Und dann war der Zeitpunkt gekommen, als alles schön vorbereitet für das Kochen des Nachtessens war, dass dann doch noch unser Gas vom Camper leer war. Shi…. happens!!! Wir haben schon ein paar Mal zueinander gesagt, wann denn das wohl passieren würde? Leider hat die Gas-Flasche keine Anzeige. Aber lieber hier in einer Stadt als irgendwo in der Pampa!

BROOME – PORT HEDLAND (Western Australia)

Vor der Abreise wird also zuerst mal die Gas-Flasche neu abgefüllt, damit es wieder warme Mahlzeiten gibt und das vorbereitete Essen vom Vorabend gekocht werden kann! :-) Und los geht’s. Die 660km öde Strecke nach Port Hedland teilen wir uns auf und machen Halt beim Eighty Mile Beach resp. bei dessen Caravan Park nach ca. 380km. Wahnsinn, das Bild, das sich uns zeigt, als wir den letzten Hügel der holprigen Zufahrtsstrasse nehmen. Wir sind kurz sprachlos. That’s Australia! Never seen before! Strand, Strand, Strand…, soweit das Auge reicht! Hier verbringen wir unser „stopover“. Bevor wir am nächsten Tag weiterfahren, machen wir als Abwechslung zum vielen Fahren wieder mal Fitness. Am Morgen nach dem Sonnenaufgang joggen am menschenleeren Strand – und sichten sogar noch eine Schlange! Tot oder lebendig? Wissen wir nicht!! Aber nach dem Vergleich mit unserem Aussie-Tier-App stellt sich heraus, dass es wahrscheinlich eine Death Ader (hochgiftig) war!

PORT HEDLAND (Western Australia)

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind! Ganz in diesem Sinne kommt es uns auf dem Streckenabschnitt nach Port Hedland vor. Eine gute Autokontrolle ist heute gefragt. Dieser Gegendwind hat Jucy gar nicht gern. Durstiges Wetter!!! Jucy säuft wieder viel mehr als sonst. Und wer bezahlt den Schnaps? Natürlich wir, in Form von Benzin bleifrei!!! Wir erreichen dann, nach ein paar Schwenker :-), Port Hedland. Port Hedland ist eine Industriestadt, welche vom Eisenerz, vom Hafen, von den kilometerlangen Zügen und vom Salzabbau lebt. Offenbar sind die Löhne hier viel höher als anderswo. Und durch den Boom des Abbaus der natürlichen Ressourcen schnellen deshalb auch die Preise des täglichen Lebens in die Höhe. Ansässig ist hier das Eisenerz Abbau-Unternehmen BHP Billiton, mit dem riesen Ofen und ihrer Stahlindustrie, welche eine unglaubliche Fläche aufweist. Die Stadt zeigt sich aber, trotz des industriellen Touch, überraschend ok. Vielleicht auch deshalb, weil das Zentrum ziemlich modern daher kommt und wahrscheinlich von BHP Billiton finanziert ist?! Auf unserem Camping werden wir von Schilder mit der Aufschrift „Vorsicht ist geboten, Western Brown und Death Ader wurden hier gesichtet, …!“, begrüsst. Ok, aufgepasst! Nb: Diese zwei Schlagen gehören zu den giftigsten weltweit. Und in Australien gibt es übrigens 18 der 20 giftigsten Schlangen weltweit! Aber Vorsicht resp. gesunden Menschenverstand gehört zum Reisen in Australien sowieso dazu und deshalb ist auch dieser Hinweis kein Problem für uns!

KARIJINI NATIONALPARK (WesternAustralia)

Im Karijini NP besuchen wir natürlich die „must see“ Gorges, welche mit 2WD erreichbar sind. Dales Gorge, wo wir auch unser Nachtlager aufschlagen, mit dem Circular-Naturpool und den Fortescue Falls und Joffre Gorge mit dessen Wasserfall. Eine herrliche, jedoch kurze Wanderung durch die Dales-Schlucht zeigt uns schon mal einen Teil der Schönheit dieses Nationalparks. Unser Highlight ist jedoch die Wanderung auf den Mount Bruce (1235müM – zweithöchste Berg in WA). Dies ist dann seit langem wieder mal eine „richtige“ Wanderung nach „Schweizer Berggeissen Gusto“. Sogar eine kleine Klettersteigpartie ist dabei. Nach nicht mal 4h ist aber auch dieses Unterfangen schon wieder vorbei. :-( Die Aussicht über die Weiten des Nationalparks und in die benachbarte Marandoo Mine vom Peak sind wunderbar. Wir staunen auch ab den kilometerlangen Zügen, welche mit Eisenerz beladen die Mine verlassen. :-0 Da es im Outback-Campground keine Duschen gibt, kühlen wir uns danach quasi vor der Haustür unserer Schlafstelle im schön gelegenen Fern-Naturpool ab.

TOM PRICE (Western Australia)

Nach dem Outdoor Feeling müssen wir unseren Jucy wieder mal an den Strom-Zapfen hängen, damit die Batterie für den Innenraum wieder mal durchschnaufen kann und wir unsere elektronischen Geräte aufladen können. Na dann schauen wir mal bei TOM wie hoch der PRICE dafür denn ist? ;-) Ein kleines Wortspiel zur Auflockerung!! Hihihi :-) Typisch für Australien sind auch die unglaublich grossen Minen. Sei es Eisen, Kupfer oder andere Mineralien. In dieser Stadt wollen wir dann endlich mal erfahren, wie es in einer australischen Mine zu und her geht. Aus vertrauenswürdiger Quelle wissen wir, dass Die Minentour in Tom Price besser ist als diejenige in Port Hedland (Danke CoMa!). Wir besuchen eine der grössten Eisenerz-Minen weltweit, die Rio Tinto Mine. Interessant! Hier ist alles eine Nummer grösser. Ein paar Facts zum Verdauen. Ein Truck kostet ca. 3.3 Mio. CHF und lässt sich vergleichen mit einer Fahrt in einem Einfamilienhaus. Ein Chauffeur verdient bis zu 175‘000 CHF. "Ned schlächt, gäll!" Ein Truck hat 2500PS, 240t Ladegewicht, 20l/1km. Unglaublicher Verbrauch! 2.5km lange Züge mit 3 Loks à je 4500PS und 236 Wagen à 116t Eisen (Summe: 27‘376t). Diese Zahlen faszinieren uns, die Tour hat sich gelohnt und wir ziehen weiter an die Küste.

EXMOUTH – CAPE RANGE NATIONALPARK – NINGALOO REEF (Western Australia)

Nach unserer unkonventionellen Übernachtung an einem Rastplatz vor Exmouth (ohne WC, ohne Dusche und ohne nichts – dafür gratis :-)) gönnen wir uns das Zmorge am Town Beach, wo wir bereits in der Ferne den Buckelwalen zuschauen können. Vom Lighthouse resp. Bundegi Beach aus sehen wir weitere Kapriolen der Meeres-Säugetiere. Herrlich! In Exmouth gönnen wir uns eine Schnorcheltour mit dem Boot, um die grössten Fische des Planeten zu sehen, die Walhaie! Wir werden belohnt mit wunderschönen Korallen, Sichtung von Dugongs, Delphinen, grossen Stachelrochen, vielen bunten Fischli und Nahbeobachtungen der Buckelwale! Es scheint als würden sie uns „ade“ winken, wenn sie mit den Seitenflossen aufs Wasser klatschen! :-) Aber leider bleibt es uns verwehrt die Walhaie zu sehen. So ist halt die Natur! Die letzte Sichtung war übrigens nur wenige Tage zuvor. Wir vermuteten aber schon, dass wohl die Saison definitiv vorbei sein könnte (Saison: April bis Juli). Ausgerüstet mit unseren gekauften „Schnäppli-Neoprenanzügen“ steuern wir zum Cape Range Nationalpark, wo wir drei wunderbare Tage verbringen. Es ist unglaublich wie nah am Strand das vorgelagerte Ningaloo reef ist (zwischen 10m – 200m). Wunderschöne Korallen, viele bunte Fische und Meeresschildkröten sichten wir. Auch die Strände sind ein Traum, Turquoise Bay oder South Mandu-Beach, um nur zwei zu nennen. Grünes Gras, dahinter der gelb-beige Sand, dann das türkisfarbene, seichte Wasser und in der Ferne das tiefblaue, offene Meer. Atemberaubend schön! Nicht neidisch werden! Zu Land in den Schluchten beobachten wir Emu’s, Kängurus, Rock-Wallabies (Kleine Kletter-Kängurus) und Sybille steht beinahe auf eine Schlange! Nach dem ersten Schreck noch kurz ein Beweisfoto fürs Nachschlagewerk! Nach dem Vergleich mit unserem SUPER-App sind wir immer noch nicht ganz sicher, um welche Art es sich dabei gehandelt hat. Aber auch hier, die Chance, dass die Schlange giftig war, ist gross. Uiuiuiii! Wenn wir richtig liegen, nicht „hochgiftig“, aber trotzdem besser nicht reizen!!! ;-)

CORAL BAY – NINGALOO REEF (Western Australia)

Wenn sich die Walhaie nicht zeigen wollen, versuchen wir es halt mit den Manta-Rochen. Die Chance diese zu sehen ist in Coral Bay am Grössten. Somit versuchen wir da einen Camping-Platz zu finden, was gemäss den Aussagen aller in der derzeitigen Reisesaison ein Ding der Unmöglichkeit sei. Die „Grey-Nomads“ sind der Hauptgrund dafür, dass alles überfüllt ist. Aber heute haben wir Glück und wir ergattern einen der letzten drei Stellplätze „ohne Strom“. Die Tour ist damit auch gleich gebucht. Und auch hier schlägt das Pendel ins Positive aus! Coral Bay hat seinem Namen alle Ehre gemacht. Herrliche Korallen, welche sogar vom Strand aus schnorchelnd schon bemerkenswert schön sind. Bunte, verschiedene Fische, Schildkröten und Riff-Haie dürfen wir durch unsere Taucherbrille bestaunen. Und dann sind sie da, vor unseren Augen, die graziösen Manta-Rochen (Spannweite 3-6m). Es hat zwar Puste und drei Anläufe gebraucht, denen bei diesem Wellengang zu begegnen, aber es hat sich wahrhaftig gelohnt. Ein unvergessliches Erlebnis! Im Nachhinein, wieder auf dem Boot, erfahren wir dann auch, dass der Wellengang scheinbar mit den Wind-Ausläufern des „Sturms“ weiter südlich zu tun hat. Ahaaa! Und so geht man auf See?! Bei uns schwankte es jedenfalls noch im Bett im Camper am Abend. Wir zwei wurden regelrecht in den Schlaf geschaukelt!

CARNARVON – SHARK BAY – DENHAM – MONKEY MIA (Western Australia)

Als Zwischenstation in Richtung der bekannten und UNESCO Weltnaturerbe gelisteten Shark Bay, legen wir einen Halt in Carnarvon ein. Kurz vor Carnarvon liegen die „Blowholes“. Bei diesem Naturphänomen klatschen die Wellen an die Klippen und das Meerwasser unterspült die Höhlen. Das Wasser wird dann mit grossem Druck durch die vertikal liegenden Löcher herausgepustet, wo z.T. bis zu 20m hohe Fontänen entstehen. Spektakuläre Sache!

 

Carnarvon ist heute bekannt als „Früchte-Plantagenstadt“, früher bekannt als Ort, welcher eine wichtige Rolle im „Wettlauf zum Mond“ spielte. Sehr interessant denken wir und besuchen somit das „Space and Technology Museum“. Zwischen 1960 und 1970 war Carnarvon eine Tracker Station der NASA und deren Apollo Missionen und vor allem ein wichtiger Bestandteil als Neil Armstrong und seine Crew als erste Menschen den Mond betraten. Des Weiteren wurde hier von der Overseas Telecommunication Earth Station (OTC) am gleichen Ort das erste Broadcast TV in Australien gesendet, damit die Engländer endlich sehen konnten, was die Aussies am anderen Ende der Welt so treiben. Verpflegt haben wir uns – typisch „Aussie like“ – mit so richtig vor fett triefenden fish & chips. Die Budenbesitzer hatten wohl das Gefühl „wir fallen aus dem Leim“, da sie uns Portionen für eine Familie zubereiteten und somit der Rest noch für den Abend reichte. D.h. für Dani, Sybille konnte den Fisch nicht mehr sehen, sonst hätten wir wohl den Campa-Boden noch feucht aufnehmen müssen! Ob Schumi hier wohl seine Finger im Spiel hatte, damit wir gemäss seiner Meinung kugelrund nach Hause kommen?! Jedenfalls verdauten wir die überfüllten Bäuche mit den Spaziergängen am Tramway und One Mile Jetty entlang, wo der (noch immer vorhandene) Wind uns beinahe ins Meer geblasen hätte. Übrigens: One Mile Jetty ist einer der längsten Jetties in der südlichen Hemisphäre. Wieder mal so etwas, wo die Aussies aus dem Nichts brillieren wollen. Für uns eine eher fragwürdige Touristenattraktion.

 

Weiter ging es auf dem Weg Richtung Süden zur Shark Bay. Hier gibt es so einiges zu bestaunen. Auf dem Weg nach Denham / Monkey Mia bestaunten wir die Stromatolithen. Stromatolithen, what the hell? Genau, kompliziert!!! Ein Erklärungsversuch: Eine Art Fossilien, genauer sind es biogene Sedimentgesteine resp. einzellige Bakterien oder einfach nur die ältesten (3.5 Mia. Jahre) lebenden Organismen auf dem Planeten und simpelste Form von Leben, welche für das weitere Leben auf unserem Planten verantwortlich sind. Unsere Hirnzellen brauchten danach eine Durchlüftung, womit sich der Shell Beach gerade anbot. 15km langer Beach nur aus Muscheln. Das Wasser an dieser Bay ist zweimal salziger als sonst im Meer und dies finden nur diese Muscheln toll und andere Lebewesen halten sich davon fern, weshalb die Muschelpopulation da so gross ist. Einmalig und imposant. Früher wurden diese Muscheln sogar für den Häuserbau verwendet. Von Denham, unserem Nachtlager aus, schauten wir frühmorgens bei Monkey Mia vorbei, um die bekannte Fütterungs-Aktion der wilden Delphine, welche jeden Tag den Beach besuchen, zu sehen. Irgendwie komisch, wilde Tiere zu füttern, denken wir. Sie bekommen jedoch nur gerade so viel, damit sie ihren eigenen Jagdinstinkt nicht verlieren und noch selber jagen müssen. Die Vorstellung überzeugt uns irgendwie nicht. Aber wieder einmal mehr. Die Australier sind Meister darin, dass sie aus allem irgendein Touristenmagneten herzaubern.

KALBARRI NATIONALPARK (Werstern Australia)

Anstelle auf dem direkten Weg in den Süden zu fahren, nehmen wir die Route Richtung Küste und passieren den Kalbarri Nationalpark. Dieser Abstecher war lohnenswert. Hier besuchen wir einerseits wieder mal die umliegenden Schluchten bei den Aussichtspunkten, wie Ross Graham oder Hawks Head und andererseits auch die Küstenregion mit den Klippen am Red Bluff, Eagle Gorge, dem Mushroom Rock oder das Rainbow Valley. Das spezielle „Natures Window“ ist das eigentliche Highlight des Nationalparks, wo die Touris für das Foto schon fast Schlange stehen. :-) Dahin ist der Weg die ganze Länge für alle machbar. Uns reicht dies aber nicht und so nehmen wir den Kampf gegen die Fliegen auf. Wir wandern „the Loop“, welcher uns auf dem Kamm der Schlucht entlang führt, bis es dann abenteuerlich in die Schlucht hineingeht. Der Rückweg wird begleitet von einer wunderschönen Farbenpracht der Wildblumen, welche Saison haben. Im Kontrast mit den roten Felsen der Schlucht und dem dunkelblauen Wasser beeindruckend schön. Es ist schon unglaublich, wie viel unterschiedliche Natur wir jeden Tag aufs Neue erleben dürfen. Wenn da nur nicht diese blöden Fliegen wären. Jetzt wissen wir, wie sich die Kühe im Kampf gegen die Fliegen fühlen müssen!!! :-)

NAMBUNG NATIONALPARK – PINNACLES (Western Australia)

Auf dem Weg zu den Pinnacles nehmen wir noch den Pink Lake mit. Scheinbar aufgrund von Bakterien, welche im Salzgranulat eingeschlossen sind, scheint das Wasser so pink. Weil bei der Oakabella Homestead (eine schöne Farm) niemand zuhause ist, machen wir Lunchpause in Geralton. Danach geniessen wir die Aussicht vom HMAS Sydney II Memorial, welches an gefallene Matrosen aus dem WWII erinnert. Den tollen Schnappschuss, des wohl schönsten Leuchtturms auf unserer Strecke an der Westküste, verwüsten uns die Monteure mit dem Kran. Natürlich gerade heute, wo wir da sind, muss die Lampe gewechselt resp. geputzt werden. :-( „Just in time“ zum Sonnenuntergang finden wir uns dann bei den Pinnacles im Nambung Nationalpark ein. Eine eindrucksvolle Stimmung finden wir da vor.

NAMBUNG NATIONALPARK – PERTH (Western Australia)

Von Cervantes, unser Übernachtungsort im Nambung Nationalpark, fahren wir bei Tageslicht nochmals zu den Pinnacles, um auch noch das Informationszentrum zu besuchen. Hier lernen wir, dass es verschiedene Theorien über die Entstehung der Kalksteine gibt und das Mysterium noch nicht vollständig erforscht ist. Man glaubt, dass sie ca. 500‘000 Jahre alt sind und durch Wettereinflüsse abwechselnd vergraben und wieder freigelegt wurden. Eine Theorie besagt, dass die Pinnacles die verkalkten Überbleibsel von Baumstämmen im Untergrund sind. Eine andere, dass die Kalksteine von den Wurzeln der Bäume und anderen Pflanzen geformt wurden. Da wir das Rätsel auch nicht lösen können, ziehen wir von dannen. Kurz vor Perth besuchen wir den klitzekleinen Yanchep Nationalpark, welcher eher einem grossen Picknick-Platz gleicht. :-) Perfekt also für unsere Mittagspause. Das Bestaunen der putzigen Koalas, welche wir jetzt doch zwei Monate nicht mehr gesehen haben, ist aber der eigentliche Grund. Wohlgenährt fahren wir dann hinein in den „big city traffic“. Wir sind da! Wieder mal Grossstadt-feeling nach all den unendlich langen Strecken durchs nirgendwo, Besuchen von „3-Seelen-Kaff Orten“ und Übernachtungen mit Kängurus, Dingos und anderen wilden Tieren!

PERTH – FREMANTLE (Western Australia)

Perth, eine der sonnenreichsten Hauptstädte in Australien, lesen wir. Diese Seite zeigt diese Stadt uns jedoch nur zu Beginn. Danach ist es eher das Gegenteil, wie wir Perth kennenlernen. Es „schiiffet“ zum Glück nicht gerade den ganzen Tag ununterbrochen, doch hier haben wir seit langer Zeit wieder mal Regen. Und dazu der kühle Wind, welcher jedoch dafür besorgt ist, dass sich die Regenwolken von Zeit zu Zeit verziehen und die Sonnenstrahlen doch noch ein wenig durchlassen. Aber es ist definitiv wieder kühler geworden verglichen zum Norden. Aber eine Stadt kann man auch bei nicht so tollem Wetter anschauen. Und das tun wir. Wir verbringen die Zeit im CBD (Central Business District) und schauen uns die Sehenswürdigkeiten an. Perth besticht nicht gerade durch weltbekannte Sightseeing-Highlights, jedoch macht diese Stadt das überschaubare Ganze aus. Die Swan-Bells am Swan Fluss-Ufer oder der Kings Park sind sehenswert. Dazu diverse koloniale, schöne Bauten, wie z.B. die Münzen-Fabrik Perth Mint, die St. Marys Cathedral, die alte Perth Firestation oder das Majesty’s Theatre. Wunderschöne, stadtnahe Strände, wie der Cottesloe- oder Scarborouh-Beach, würden im Sommer zum Baden einladen, jedoch windet es da noch mehr und die Wasser-Temperaturen sind nicht gerade „anmächelig“! :-) Es ist halt hier zur Zeit „erst“ Anfang Frühling! Dafür haben wir uns einen tollen Camping ausgesucht, wo wir uns im geheizten Spa-Pool aufwärmen und ein paar Längen im grossen Swimming-Pool ziehen können. Nach dem Perth Zentrum verschieben wir unser Schlafgemach über den Swan Fluss nach Fremantle, quasi ein Vorort von Perth, wo sich auch der Hafen befindet. Hier in „Freo“ ist alles ein bisschen kleiner und es scheint „hippier“! Viktorianische Bauten findet man hier, Künstler wohnen hier und Kunstgalerien besucht man hier. Die Kaffee- und Pubkultur ist hier zuhause und scheinbar auch das bessere Football-Team! :-) Und das sonnige Wetter spielt auch wieder mit! Mehr dazu im September Bericht. Bis dann. See you!