25. Okt. - 11. Nov.
2015
SiDaIm Land der Götter & Vulkane
Indonesien
* SANUR (Bali) *
* SENGGIGI (Lombok) *
* GILI AIR (Gili Islands) *
* UBUD (Bali) *
* LABUAN BAJO (Flores) *
* RINCA (Flores Sea) *
* SEMINIYAK (Bali) *
SANUR (Bali)
„SiDa stranded in paradise!“ Nach den Ereignissen kann man es auch anders ausdrücken. Wie es der Titel schon sagt, SiDa im Land der Götter und Vulkane. Wobei uns der Vulkan Rinjani regelrecht „Kopfzerbrechen“ bereitete. Bei uns läuft immer was. Sonst wäre es ja langweilig. Aber schön der Reihe nach. Wir fliegen von einem Paradies (Cairns) ins nächste, nach Bali. Der Aufenthalt in Bali ist nur kurz, denn wir möchten nach Lombok und auf die Gili-Inseln. Dennoch fühlen wir uns auf der Götterinsel schon wieder sehr heimisch. Die Balinesen sind immer sehr freundlich und haben ständig ein Lächeln auf der Lippe. Wenn man sich in Bali bewegt, sei es zu Fuss oder mit Motorrad/Auto, bekommt man relativ schnell das Gefühl, sich in einem riesigen Tempel zu befinden. Überall stehen kleine und grössere Gabentempel für die Gebete der hinduistischen Balinesen und verzierte Götterstatuen. Opfergaben werden auch vor jedem Geschäft auf den Gehsteig gelegt. Meist mit Räucherstäbli, Reis und ein paar Blüten. Man muss also ganz gut schauen, wohin man tritt!
Die Fahrt zur Anlegestelle unseres Speedboats – Padangbai – war sehr abenteuerlich! Unser Fahrer hat vermutlich den Fahrausweis im Lotto gewonnen. Er rast durch die schmalen Strassen, hupt sich durch den Verkehr und wechselt die Spur im Sekundentakt. Da kommt es ihm doch gelegen, dass er von drei Polizei-Autos mit Sirene überholt wird. Er hängt sich kurzerhand hinten an – mit Warnblinker versteht sich – und hupt jedes andere Fahrzeug aus dem Weg, das ihm in die Quere kommt. Der Grund, warum er es so eilig hat, erfahren wir nach 15 Minuten hinter der Polizei nachrasend: Er muss noch kurz zum Gebet in einen Tempel und lässt die Kundschaft im Minivan warten :-). Ja, ja, willkommen zurück in Südost-Asien!
SENGGIGI (Lombok)
In Senggigi organisieren wir uns für das 3-Tagestrekking auf den zweithöchsten Vulkan Indonesiens, den Rinjani (3‘726 müM). Wir freuen uns riesig und gehen von Supermarkt zu Supermarkt, um uns mit Proviant einzudecken. Als wir alles zusammen haben, fragt uns einer, was wir denn morgen so machen. Die Indonesier sind ja sehr neugierig, vermutlich auch, weil sie gern eine Tour anbieten möchten :-)! Auf unsere Aussage, dass wir den Rinjani besteigen, meint er nur: Nicht möglich, der Rinjani-Trek ist geschlossen. Die Regierung habe den Nationalpark vorübergehend geschlossen, da der kleine Vulkan Mt. Barujari – der befindet sich im Kratersee des Rinjani‘s – ausgebrochen sei! Natürlich glauben wir ihm zu Beginn nicht. Es wird ja viel erzählt und Gerüchte herumgereicht, um sich selber eine goldene Nase zu verdienen. Aber er macht für uns telefonische Abklärungen und bestätigt seine Aussage. Weitere Abklärungen unsererseits bei anderen Tourenanbieter und dem Internet, sowie Artikel in der lokalen Zeitung – natürlich auf Indonesisch :-) – lassen keine Zweifel mehr zu! Nun gut, mit Knabberproviant für die nächsten Tage im Gepäck organisieren wir uns neu!
GILI AIR (Gili Islands)
So nach dem Motto: Können wir nicht in die Höhe, gehen wir halt in die Tiefe! :-) Quasi „same same, but different“ zum Erlebten in Nepal! Wir schippern nach Gili Air und gehen Tauchen. Was für ein Paradies. Einfach nur herrlich. Gili Air ist von der Grösse her die mittlere der drei Gili Inseln Trawangan, Meno und Air! Auf Trawangan geht die Party-Post ab. Ehrlich gesagt nicht (mehr :-)) unser Fokus! Und Meno wurde nach ersten Recherchen über Gili Air gar nicht mehr in Betracht gezogen. Ob zu Unrecht? Wissen wir nicht. Auf alle Fälle war Air eine gute Entscheidung! Sie ist komplett autofrei, mit stylischen Bungalows unter Palmen versetzt und so was von chillig! Einfach nur paradiesisch! Quasi per Zufall – oder wegen den guten Verkaufsargumenten vom netten, seriösen Kimmo aus Finnland – absolvieren wir vor Ort gleich weiterführende Tauchkurse, welche es uns erlauben noch tiefer zu tauchen und bezüglich Tauchkenntnissen und Fähigkeiten ein Stück weiter bringt.
UBUD (Bali)
Zurück auf Bali quartieren wir uns in Ubud ein. Wie vor acht Jahren, gefällt uns Ubud immer noch sehr gut. Obwohl es mittlerweile schon sehr, sehr touristisch ist, findet man immer wieder ein Fleckchen, das ruhig und erholsam ist. So zum Beispiel das Spa „Fivelements“ oder die div. härzigen Kafis. Leider ist es in den vergangenen acht Jahren der Regierung nicht gelungen, die Balinesen – oder allgemein die Indonesier – über den Umgang mit Abfall aufzuklären. Wie so oft in Drittweltländer ist die Problematik mit dem Abfall immens. Man sieht zwar hier und dort gute Ansätze, auch bezüglich Recycling. Man bekommt aber relativ schnell das Gefühl, dass dies hauptsächlich für die Touristen, so quasi für den ersten Blick inszeniert wird. Fährt man ein bisschen durch die umliegenden Dörfer sieht es wieder richtig desolat: der Müll liegt in den Wälder, vor und neben den Häusern und auf den Strassen resp. an den Stränden und im Meer. Natürlich durfte auch ein Besuch im „Monkey Forest“ nicht fehlen. Hier konnten wir eine Veränderung feststellen. Einerseits ist der Affenwald für die umliegenden Bewohner von grosser spiritueller und natürlich auch wirtschaftlichen Wichtigkeit, anderseits gibt es aber sehr viele Forschergruppierungen, die die Gegebenheiten des Parkes nutzen, um die sozialen Gewohnheiten der Affen studieren. Das Areal im Affenwald erweitert und mit schönen Holzstegen ausgedehnt.
LABUAN BAJO (Flores)
Ein lange gehegter, heimlicher Wunsch von Dani geht in Erfüllung! Da wir schon so nah sind, entscheiden wir uns für den Ausflug nach Flores resp. in die Flores Sea. Von der Schweiz aus, als Einzelreise, wäre dies ein langer, zeitaufwändiger Trip dahin. Somit packen wir die Chance und kaufen uns ein Flugticket nach Labuan Bajo auf der Insel Flores. Nichts sonderlich schönes, aber der Ausgangspunkt zu den – so hört man oft – schönsten und artenreichsten Tauchgebieten auf dem Planeten und eben, zu den riesigen, furchteinflössenden Komodo Waranen. Für uns läuft es in Labuan Bajo wie erwünscht. Wir schreiben uns für eine Tour ein, welche sowohl zwei Tauchgänge beinhaltet als auch zum Schluss des Tages uns zur Insel Rinca bringt, wo die Komodo Warane hausen. Es gibt hier vier Inseln, bei welchen die Komodo Warane heimisch sind. Davon sind Komodo (ca. 3‘600 Exemplare) und Rinca (ca. 2‘400 Exemplare) die bekanntesten. Nirgends sonst auf der Erde gibt es diese „Ungeheuer“! Das Boot ist die „slow, slow, slow“ Variante. Aber aufgrund der unglaublich schönen Umgebung, mit atemberaubenden Inseln, weissen Stränden, türkisfarbenen, seichtem Wasser und waldüberzogenen kleinen Inseln, macht uns das Tuckern auf Meer überhaupt nichts aus. Der erste Tauchplatz „Batu Bolong“ besticht durch wunderschöne Korallen in verschiedenen Farben und Formen und einer Fülle an Lebendigem unter Wasser. Haie, Schildkröten, Napoleons, Feuerfische, Seesterne, diverse Kleintiere und sogar eine Seeschlange dürfen wir bestaunen. Etwas vom Besten, was wir bis dato – als nicht extrem erfahrene Taucher – gesehen haben. Der zweite Tauchgang ist ein „Drift-Dive“ (Strömungstauchen) bei Manta-Island. Wie es der Name schon vermuten lässt, sind da oft die grazilen Manta Rochen anzutreffen. Das Glück war uns heute nicht hold und die Mantas zeigten sich nicht. Die Natur gilt es zu akzeptieren! Dennoch war auch dieser Tauchgang einzigartig. Ein Schweben über dem Korallenteppich!
Wie bereits erwähnt war der Tagesabschluss das Kurz-Trekking auf Rinca-Island bei den Komodo-Waranen. Zwei Ranger beschützten uns mit ihren, speziell geformten Stöcken. Sah nicht gerade vertrauenserweckend aus. Dennoch legten wir unsere Sicherheit in ihre Hände. Etwas anderes blieb uns ja nicht übrig. :-) Es war ein Erlebnis mit vielen interessanten Infos über die „Riesenechsen“. Zum Beispiel, dass die Bakterien im Mund der Warane hochgiftig sind. Durch den Biss und diese Bakterien (welche tödliche Infektionen hervorrufen) töten sie ihre Beute und warten Tage bis Wochen, bis die Beute dann endlich tot ist. Sie sind „Allesfresser“, wobei auf dem Speiseplan vor allem Fleisch steht. Auch betreiben diese gefährlichen Tiere, von welchem man mind. 5m Abstand haben muss, „Kannibalismus“ und es kommt nicht selten vor, dass sie ihre Jungen fressen. Blut riechen sie scheinbar über 3-5km Entfernung. Komodo-Warane essen nur einmal im Monat. Auf die Frage an die Ranger, wann denn der letzte Fresstag war, kam die Antwort: ungefähr vor 3 1/2 Wochen :-) ! Als Mensch muss man sich also in Acht nehmen, wenn man sich auf den Trek begibt. Es gab auch schon gefährliche Attacken auf Menschen. Es gibt keinen belegten Beweis, warum diese Warane nur in dieser Region vorkommen. Es wird aber angenommen, dass ihre Vorfahren vor ca. vier Millionen Jahren von Australien her einwanderten. Ein wunderschöner und interessanter Natur-Tag ging damit zu Ende!
Noch auf dem Retourweg mit unserem slow, slow boat erfahren wir, dass der Flughafen auf Bali geschlossen sei. Der Rauch des aktiven Vulkans Rinjani auf Lombok zieht es nach Bali – Windrichtungswechsel. Wir machen uns noch keine zu grossen Sorgen, die Windrichtung kann sich ja jederzeit wieder ändern und wir fliegen ja erst so gegen 15.00 Uhr am Folgetag. Als dann aber am kommenden morgen das Email mit der Flugannullierung kommt, sitzen auch wir fest. Nun gut, wir lassen uns ja nicht so schnell unterkriegen und buchen uns doch kurzerhand ein schönes Resort mit Strand und Pool ein. Ist zwar ein paar Autominuten von Labuan Bajo entfernt, dafür aber sehr ruhig und in einer wunderschönen Bucht gelegen. Am nächsten Tag ist dann der Flughafen bereits wieder offen und wir fliegen nach Bali zurück.
SEMINYAK (Bali)
Wir quartieren uns für die letzten paar Tage in Seminyak ein und merken schon bald, dass dies überhaupt nicht unsere Welt ist. Obertouristisch und überhaupt nicht mehr authentisch. Wir mieten uns einen Roller, gehen für ein paar Surfstunden zu einem Surflehrer und geniessen den Pool!
Unser Flug zurück nach Melbourne steht vor der Tür. Frohen Mutes gehen wir spätabends an den Flughafen. Die letzten paar Tage war der Flugverkehr „normal“. Mit „normal“ meinen wir, dass zwar alle Flüge wie geplant starten und landen, es jedoch wegen der Schliessung von vergangener Woche sehr viele gestrandete Touristen hat. Wir reihen uns an gefühlter fünfhundertster Stelle in die Check-in Warteschlange ein. Da uns das aber zu lange geht, checken wir uns kurzerhand selber ein, damit wir zumindest schon mal die Boarding Pässe in der Hand halten. Wir fragen uns noch, ob diese rund 500 Personen wirklich alle in den „kleinen“ Air Asia Flieger nach Melbourne passen?! Wir werden es leider nicht erfahren, denn durch die Lautsprecher wird uns mitgeteilt, dass der Flughafen per sofort wieder geschlossen wird und alle Flüge annulliert wurden. Das gibt’s doch gar nicht! SiDa muss sich wieder einmal neu organisieren, denn wir verpassen nun definitiv den Anschlussflug in Melbourne, der uns nach Singapore bringen sollte. Jäno, wir brauchen ja hie und da eine Herausforderung :-)!
Dank super Service von Globetrotter haben wir aber auch diese Situation wieder gemeistert. Wir lassen zwar jetzt Melbourne - und somit eine Icecream-Session mit Melanie und Christoph (sorry guys :-() – aus, erreichen dafür aber in Singapur unseren Flug auf die Philippinen, denn da geht es als nächstes hin.
Die Verlängerung unseres Bali-Aufenthaltes verbringen wir mit shoppen, faulenzen, geniessen und Pfützen-Stampfen. Genau, es hat, nach gut zwei Wochen, endlich geregnet. Und zwar ziemlich intensiv. Die Regenzeit sollte hier ja schon vor Wochen begonnen haben! Dazu müssen wir sagen: Wenn in Bali der Regen kommt, geht der Strom… Und das Wasser bleibt. Denn bei der Strassenplanung wurden doch schlicht und einfach zu wenige Abwasserrinnen eingeplant, oder sie sind verstopft. Somit kann das Wasser nirgendwo ablaufen. Der Strom ist ein anderes Thema. Wer kann, schaltet auf den Generator um. Wer keinen hat, beschert den Touristen ein romantisches Abendessen bei Kerzenlicht. Wir haben es auf alle Fälle genossen.
Wir haben auf dieser Reise – und zusammen mit der Reise vor 8 Jahren – nur einen kleinen Teil von Indonesien gesehen. Aber es macht Lust auf mehr resp. Meer. :-) Das Land der Götter und Vulkane bietet so unglaublich viel. Die Kulturen sind so verschieden, sogar von Insel zu Insel. Verschiedene Religionen leben in diesem bevölkerungsreichen Land (rund 250 Millionen). Heute ist Indonesien vor allem
islamisch geprägt (86%) und weltweit die am dichtesten besiedelte muslimische Nation. Gäbe es einen „Soundtrack“ von Indonesien, so wäre es womöglich der morgendliche Gebetsaufruf vom Muezzin für die Gläubigen, so beschreibt es Lonely Planet ziemlich treffend. Doch ist es ein gemässigter Islam, wo andere Religionen durchaus ihren berechtigten Platz finden. Hinduismus (ca. 2%) mit seinen wundervollen Tempel, ist vor allem auf der Insel Bali anzutreffen. Buddhismus (ca. 1%) ist verstreut auf den über 17‘000 Inseln. Die Christen machen einen Anteil von rund 9% aus, was durch die frühere Missionierung geprägt ist. Rund 300 Sprachen resp. Dialekte werden gesprochen. Das Alleine zeigt schon die Vielfalt des Landes. Neben dem zieht es die Touristen – und natürlich auch uns – aber vor allem wegen der Natur und der Schönheit dieser Region hierher. Ökonomisches Wachstum ist zu verzeichnen. Die Tourismusbranche z.B. auf Bali boomt. Doch dies alles hat auch Schattenseiten. Das unglaubliche Verkehrschaos auf Bali ist der Horror, dazu die Luftverschmutzung, welche mit dem Wachstum leider einhergeht und nicht zu vergessen die stillen Konflikte, Schmiergelder und Korruption, wodurch Indonesien in der Weltrangliste im oberen Drittel steht.
Abgesehen davon, sind die Inseln und die Umgebung ein Traum! Sei es über Wasser oder unter Wasser. Etwas vom Besten, was das Tauchen anbelangt findet man in Indonesien. Man darf nicht vergessen, dass die grösste Fläche von Indonesien Wasser ist. Tiere, welche es sonst nirgends auf der Welt gibt, leben hier. 129 Vulkane sind in Indonesien anzutreffen, wobei einige davon – wie wir aus eigener Erfahrung erzählen können – auch noch aktiv sind. :-/ Einerseits ein unglaubliches Naturspektakel, welches auf der anderen Seite den Reiseplan durchaus „zonderobsi“ bringen kann. Man darf nicht vergessen, dass Indonesien zum „Ring of Fire“ gehört und Naturereignisse hier nicht selten sind. Nebst all dem macht nur schon die Gastfreundschaft und das Lächeln der Indonesier (wir können vor allem die Balinesen hervorheben) eine Reise lohnenswert.